Ambanja, liegt im Nordwesten Madagaskars, nahe der Küste. Die Menschen leben von der Produktion von Kakao, Vanille, Kaffee und verschiedenen Gewürzen die auch über die Landesgrenzen hinaus gehandelt werden. Die Kleinstadt mit ihren rund 50 000 Einwohnern ist der Hauptort des gleichnamigen Districtes mit mehr als 250 000 Bewohnern. Die Infrastruktur ist sehr bescheiden. Die Nähe zum Meer und der vorgelagerten Ferieninsel Nosy Be bringt ab und zu auch Touristen ins Städtchen, welche auf Durchreise in den Norden oder umgekehrt sind.
Noch vor kurzem war das wichtigste Fortbewegungsmittel – neben den Füssen – das Velo und die Velotaxis. Inzwischen hat aber auch das Auto seinen Platz im Strassenbild eingenommen und beeinflusst den Rhythmus des Lebens sehr stark – leider nicht nur in positivem Sinn.
Die grosse Armut ist täglich spürbar, dies trotz verhältnismässigem Wohlstand verglichen mit dem Süden des Landes. Die Kinder sind die grossen Leidtragenden. Manchmal bereits bei der Geburt zurückgelassen oder nur durch einen Elternteil dürftig begleitet. Es fehlt an vielem und letztlich auch am Geld für die grundsätzlichsten Dinge im Leben.
Nahe dem Zentrum wurde bereits 2014 ein Stück Land erstanden, das sich sehr gut für ein Kinderhaus eignet. Mit einer Schutzmauer umgeben wurde das Waisenhaus nach Plänen eines madagassischen Architekten und durch einheimische Handwerker im Jahr 2017/2018 erbaut.
Das Haus bietet Platz und Raum für die Betreuung von rund 30 Kinder zwischen 3 und 12 Jahren. Daueraufenthalte aber auch Tagesplätze stehen den 3 bis 12-jährigen zur Verfügung. Im August 2018 wurde das Haus mit einer fröhlichen Einweihungsfeier in Betrieb genommen. Die ersten Kinder fanden schon bald ein sicheres zu Hause und fürsorgliche Betreuung.